2. Dezember 2022 | Newsletter

„Wer seine Lage erkannt hat, wie soll der aufzuhalten sein?“

Drei Kinder verstecken sich zwischen Mülltonnen unter einer Plastikplae, ein Mädchen guckt unter der Plane hervor.
FOTO David Baltzer, Bildbühne

Dieser Satz stammt von Bertolt Brecht, für den Theater schon immer ein politischer Ort war. Das Kinder- und Jugendtheater GRIPS beruft sich darauf seit seiner Gründung in den aufrührerischen Siebzigerjahren im wilden West-Berlin. Aber womit beschäftigt sich die heutige junge Generation? Derzeit läuft das Stück „Die Blauen Engel“, in dem die siebenjährigen Freundinnen Nadira und Liv sich wegen eines Streits ihrer Brüder nicht mehr treffen dürfen. Heimlich schleichen sich die Mädchen immer wieder für ein paar Minuten in ein Müllhäuschen – und versuchen von dort, der drohenden Gewalteskalation ihrer Brüder entgegen zu treten. Sie lernen dort den achtjährigen Siggi kennen, dessen Müllsack eigenartige Geräusche macht. Wir finden natürlich Müllosophie der Komödie besonders toll. Es ist aber auch ein Stück über „Fantasie, Freundschaft und Versöhnung“, schreibt die Berliner Morgenpost in einer Rezension. Es habe das „Zeug zu einem echten Grips-Klassiker“ sagte die Jury bei der Vergabe des renommierten „Berliner Kindertheaterpreises“. Wer also Zeit statt Zeug schenken will: „Die Blauen Engel“ läuft noch bis zum 29. Dezember.

Mehr zum Stück und zum Spielplan

Unsere TrenntMagazin-Titelgeschichte „Rebel Kids“:
Warum Kinder politisch sind

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