10. Januar 2025 I Newsletter

3 Fragen an:

Bennet Görlitz, Co-Gründer und Geschäftsführer

Die Kinder sind größer geworden, es ist Zeit, Platz zu schaffen. Doch wohin mit all den Bergen an Spielzeug? Die Lösung: Das Team von ToysReloved holt sie ab und verkauft sie online weiter. Die beiden Gründer Bennet Görlitz und Sascha Müller wollen Bauklötzen, Puppen & Co. ein zweites Leben schenken. Darüber sprechen wir mit Geschäftsführer Bennet Görlitz. 

Bennet Görlitz
Foto: privat

Name: Bennet Görlitz   
Wohnort: Berlin   
Alter: 44 Jahre   
Beruf: Co-Gründer und Geschäftsführer von ToysReloved 
 
Mein liebster Upcycling-Hack: Ich mag es, Schleifen und Bändchen von Geschenken, die ich bekomme, sowie Postkarten, kleine Schachteln und Verpackungen von Produkten zu sammeln und für den Bau neuer kreativer Geschenke wiederzuverwenden. Diese Materialien verleihen jedem Geschenk eine persönliche Note und helfen gleichzeitig, Abfall zu reduzieren. 
 
Mein größter unverzichtbarer Luxus: Zeit mit der Familie und Freunden verbringen. Es gibt nichts Wertvolleres, als gemeinsame Momente zu schaffen, die Kraft geben und an die man sich erinnern kann. 

Mein Lieblingsort in Berlin: Das Café Neo1 am Helmholtzplatz bei einem leckeren Riesensalat oder entspannten Kaffee, während die Sonne ins Gesicht scheint. 
 
Inspiration finde ich: in Büchern, Podcasts und Gesprächen mit anderen Menschen sowie in der Beschäftigung mit meinem eigenen Glauben und anderen Religionen.  
 
Der beste Tipp, den ich je bekommen habe: „Just do it!“ Im Zweifel Dinge einfach machen, anstatt lange zu hadern – nur so entstehen neue Möglichkeiten und Lernchancen.   

Wie ist die Idee entstanden, ein Start-up zu gründen, um Spielzeug zu retten? 
Die Idee zu ToysReloved entstand aus einem Berg ungenutzter Gegenstände, darunter Kleidung und meine große Stereo-Anlage, die jahrelang zu Hause herumlagen. Ich dachte immer, das müsste ich mal verkaufen oder spenden. Doch trotz Marktplätzen wie eBay Kleinanzeigen oder Spendenmöglichkeiten braucht man dafür einfach Zeit. Diese Erfahrung habe ich mit Freunden und Kollegen in Berlin geteilt – viele von ihnen sind Eltern und hatten dasselbe Problem: einen Berg ungenutzter Gegenstände zu Hause, darunter viele Spielsachen ihrer Kinder. So entstand die Idee, einen einfachen Service zu schaffen, der es ermöglicht, Spielzeuge schnell und unkompliziert weiterzugeben. 
 
Nehmt ihr jedes Spielzeug an oder gibt es bestimmte Kriterien, nach denen ihr entscheidet, ob es abgeholt und dann weiterverkauft wird?   
Wir nehmen grundsätzlich fast alle Arten von Spielzeugen an – von Bausteinen wie LEGO über Gesellschaftsspiele bis hin zu Puppen oder Fahrzeugen. Wichtig ist uns dabei der Zustand: Spielzeuge sollten vollständig und funktionstüchtig sein, sodass du sie auch noch den Kindern deiner Freunde geben würdest. Artikel mit geringem Wiederverkaufswert spenden wir an soziale Projekte wie das SchutzengelWerk, den Kinderschutzbund oder die NochMall. 
 
Eure Vision ist, dass der Spielzeug-Kreislauf für alle fair gestaltet wird. Wie wollt ihr das erreichen? 
Unsere Vision ist es, dass es in Zukunft mehr gebrauchte als neue Spielzeuge in den Kinderzimmern gibt. Sie basiert auf drei Säulen: Einfachheit, Sicherheit und Freude. Wir machen es Familien leicht, ungenutzte Spielzeuge abzugeben – durch unseren Abhol- und Einsendeservice. Beim Kauf können Familien passende Spielzeuge schnell bei uns finden und sich dabei auf die Sauberkeit und Qualität verlassen – ein besonders wichtiger Aspekt bei gebrauchten Spielzeugen. Zudem wollen wir zeigen, dass Nachhaltigkeit Freude macht und lehrreich sein kann: Wir möchten der nächsten Generation beibringen, wie einfach und erfüllend es sein kann, gebrauchtes Spielzeug abzugeben und zu nutzen. So kreieren wir einen Kreislauf, der für alle Beteiligten Vorteile schafft: Familien, Umwelt und soziale Einrichtungen. 

Wo: Hafenplatz 6 I 10693 Berlin-Kreuzberg 

Geschichte der Wegwerfgesellschaft