4. Oktober 2024 I Newsletter

3 Fragen an Julia Mussgnug

Im Sommer 2023 startete die Zero-Waste-Agentur (ZWA), um die Kreislaufwirtschaft zu stärken und Berlin zur Null-Verschwendungs-Hauptstadt zu machen. Bei den ersten Zero-Waste-Aktionswochen, die vom 21. Oktober bis zum 24. November stattfinden, können alle erleben, wie sie Ressourcen schonen und weniger oder gar keinen Abfall produzieren. Was dich dort erwartet, das erfährst du von Julia Mussgnug in unserem Interview. 
Julia Mussgnug
Foto: ZWA

Name: Julia Mussgnug 

Wohnort: Berlin 

Alter: 51 

Beruf: Diplom Kommunikationswirtin 

Mein liebster Upcycling-Hack: 
Genau den hat letztens Bea vom Textilhafen in einem unserer Videos treffend und reimend auf den Punkt gebracht: „Mein Zero-Waste-Hack: Integriere den Fleck.“ Denn toll finde ich, Kaputtes aufzupeppen. Zum Beispiel mit Gold-, Silber- oder Glitzer-Aufbügelfolie. Oder noch besser durch eine kreative Stickerei über Flecken oder kleine Löcher, um diese „schön“ zu verstecken. 

Mein größter unvernünftiger, aber unverzichtbarer Luxus:
Ich gebe leider zu: Ab und zu genieße ich Fernreisen. Leider aus Zeitmangel eben mit dem Flieger. 

Mein Lieblingsort in Berlin:
Zum Glück gibt es davon einige: Am liebsten ist mir ein See zum Schwimmen. Egal zu welcher Jahreszeit. 

Der beste Rat, der mir je gegeben wurde:
Konzentriere deine Energie auf die Dinge, die du beeinflussen kannst. 

Was braucht es, damit in Berlin „Zero Waste“ gelebt wird?  
Eine Vision ist, dass jeder Kiez einen Ort hat, an dem man tauschen, leihen, reparieren kann. Am besten genau da, wo man sonst etwas „neu kaufen“ würde. Damit das gelingen kann, braucht es bei uns allen ein Umdenken, von einer linearen zu einer Kreislauf-Wirtschaft. Und die Sensibilisierung aller Berliner:innen, aber auch der Unternehmen, Organisationen und der Verwaltung für die verschiedenen Abfallvermeidungs-Strategien. Denn wenn jede und jeder in ihrem bzw. seinem Wirkungskreis – also zuhause, aber auch im Beruf, ob als Unternehmer, Gastronom, Lehrerin oder Abgeordneter – einen Teil davon umsetzt, ist schon viel gewonnen.  
 
Mit welchen Maßnahmen will die ZWA dieses Ziel erreichen?   
Ganz aktuell initiierten wir die Zero-Waste-Aktionswochen. In dieser Zeit machen wir die vielfältigen Möglichkeiten und die konkreten Angebote sichtbar, die Berlin schon hat. Ab Mitte Oktober starten wir dazu eine Kampagne und machen die Zero-Waste-Aktionswochen bekannt. Berliner:innen können im Zeitraum vom 21.10. bis 24.11. erleben und mitmachen, was Zero Waste heißt und schauen, was es in Ihrem Bezirk für Angebote gibt.

Darüber hinaus arbeiten wir zum Beispiel themenspezifisch in Task Forces mit verschiedenen Akteur:innen zusammen. Zum Beispiel zum Thema „Abfallarme Großveranstaltungen“ oder „Zero Waste in den Bezirken“ – hier sind wir mit den Bezirksverwaltungen im engen Austausch. Wir vernetzen, teilen Wissen und Know-how, führen Studien durch und geben Impulse weiter. 
 
Welche Angebote und Aktivitäten gibt es bei den ersten Zero-Waste-Aktionswochen?   
Ziel der ersten Berliner Zero-Waste-Aktionswochen ist, dass die Vielfalt der Möglichkeiten sichtbar wird, die es in Berlin gibt und die auf Abfallvermeidung und Ressourcenschonung einzahlen. Von Kieztagen mit Tausch- und Verschenkmärkten, über Upcycling-Workshops, Fachtagungen zu Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft, Näh- und Repair-Cafés, Ausstellungen oder Online-Seminaren zu nachhaltiger Mode bis hin zu dem jährlich stattfindenden Zero Waste Future Festival in der NochMall. Da steckt also ganz viel drin und der Veranstaltungskalender ist gerade noch am Wachsen.

Zero Waste Party