
DER HEILIGE GRAL DES RECYCLINGS
Axel Subklew (Sprecher der Informationskampagne) will mit der Kampagne „Mülltrennung wirkt“ die Deutschen wieder zum ordentlichen Mülltrennen bewegen. Ist das nicht ein alter Hut?
In Deutschland gibt es schon sehr lange ein System der Mülltrennung. Warum braucht es eine solche Kampagne?
Sicher ist Mülltrennung in Deutschland ein bekanntes Thema – und vielleicht ist gerade deswegen eine Art Trenn-Müdigkeit bei den Menschen aufgetreten. Auch die Medien berichten nicht mehr so einfach darüber, wie wichtig Recycling für den Klimaschutz ist. Es fehlt der Neuigkeitswert. Aber das ändert sich jetzt. Mit „Mülltrennung wirkt“ zeigen wir, dass es sich wirklich lohnt, seinen Abfall zu trennen.
Haben die Menschen immer noch nicht verstanden, welcher Müll in welche Tonne gehört?
Offenbar noch nicht alle. Viele Fehlwürfe machen das Sortieren – und damit das Recycling insgesamt – schwierig. Dieses Jahr gab es schon mehrere Brände in Sortieranlagen, weil jemand Lithium-Batterien in die Gelbe Tonne geworfen hat. Das sah wirklich dramatisch aus, wie es von den Laufbändern geraucht hat. Wir versuchen auf allen Kanälen – auch auf Social Media – und auch durch Schulungen von regionalen Abfallberater*innen immer wieder zu vermitteln: Mülltrennung ist eigentlich kinderleicht.
Kann man die Mülltrennung nicht einfach technisch lösen?
Die Vorsortierung im Haushalt ist sehr wichtig für das anschließende Recycling. Denn jede Form der Verschmutzung (z. B. durch Essensreste) führt dazu, dass die Aggregate in der Sortieranlage die einzelnen Stoffe nicht mehr so leicht erkennen können. Dadurch wird deren Recyclingfähigkeit verschlechtert. Wenn die einzelnen Wertstoffe stark verunreinigt sind, können wir daraus kein ordentliches Rezyklat mehr machen. Und darum geht es doch am Ende: dass wir Recyclingrohstoffe herstellen, die es mit Primärware aufnehmen können, sodass wir Ressourcen und Klima schützen.
www.mülltrennung-wirkt.de