Händewaschen sei richtig wichtig oder ein Greifer, um auch sehr schmutzige schwer erreichbare Objekte in Flüssen oder auf Bäumen schnappen zu können, weiß Lilly mittlerweile zu berichten. Insgesamt 200.000 Objekte hat sie bereits eingesammelt. Das weiß sie so genau, weil sie ihre Fundstücke zuhause sorgfältig ausbreitet und sortiert. Getränkedosen, Plastikflaschen und Tüten sind fast immer dabei. Während der Pandemie kamen auch Unmengen von Gesichtsmasken dazu. Lilly fotografiert ihre Fundstücke und lädt sie in den sozialen Medien hoch. Auf Instagram unter @lillys_plastic_pickup folgen ihr mittlerweile über 7.000 Menschen und gucken sich an, was das Mädchen in der holländischen Landschaft findet. Sie bekommt jede Woche Anfragen von Journalist:innen und oft Einladungen zu Konferenzen. Einmal hat sie sogar den ägyptischen Präsidenten kennen gelernt.
2018 trat Lilly als eine der Ersten in den Niederlanden in den Schulstreik und bekam Besuch von Greta Thunberg. „Ich habe sie gefragt, welches Problem das schlimmste sei in der Klimakrise“, sagt Lilly. „Aber sie hatte darauf auch keine Antwort. Das Schlimmste ist, dass alles zur gleichen Zeit passiert: Plastikverschmutzung, Klimaerwärmung, Rohsto abbau.“ Deswegen beschäftigt sich Lilly auch weiterhin mit ökologischen Problemen auf ihren Kanälen im Internet – und mit Opa geht sie Plastik sammeln. Für die Zukunft wünscht sie sich, dass die wunderbaren Kreaturen auf der Erde nicht massenhaft aussterben und sie auch noch viele davon kennen lernen kann. Sie würde so gern als Erwachsene eigene Reptilien und Fische haben. Die faszinieren sie am meisten – viel mehr als Plastikabfall. Wenn am Abendbrottisch mit der Familie manchmal niemand mehr etwas zu sagen weiß, fragt Lilly: „Wer will etwas über einen Frosch wissen?“ Dann lachen alle – es ist mittlerweile ein Running Gag, so oft fragt Lilly das. Aber es stimmt auch: Man kann nie genug über Frösche wissen, oder?