9. November 2020 | Ausgabe 20

Kaltes klares Wasser

Ein mit Wasser gefülltes Glas – oben schwimmen mehrere 100 Mikroplastikkugeln, die aussehen wie Styroporkugeln.

Kaltes klares Wasser für alle und jeden sollte ein Grundrecht sein. Aber die Menge an winzigen Plastikpartikeln steigt immer weiter an. Um Mikroplastik aus dem Wasser zu lösen, suchte die Chemikerin Katrin Schuhen, ehemals Juniorprofessorin an der Universität Koblenz-Landau, jahrelang in ihrem Labor nach einem Mittel – und fand es tatsächlich. Gibt man das reaktive Hybridkieselgel ins Wasser von Kläranlagen und verrührt es dann in einer eigens dafür konstruierten Anlage, verklumpen die zunächst unsichtbaren Mikroplastikpartikel zu großen Bällchen, steigen an die Wasseroberfläche und lassen sich unkompliziert abschöpfen. Bis zu 90 Prozent des Mikroplastiks im Wasser können so entfernt werden. „Agglomerationsfixierung“ nennen die Chemiker des Start-ups „Wasser 3.0“ das Verfahren. Die mobile Container Lösung hätte Platz auf jedem Balkon. Schlagkräftiger wäre ihr Einsatz in Kläranlagen oder Wäschereien.

wasserdreinull.de

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