1. September 2022 | Ausgabe 22

Schritt für Schritt

Individuelle Verhaltensänderungen können die Klimakrise nicht aufhalten. Ohne entschiedene Veränderungen seitens Politik und Wirtschaft werden wir das 1,5-Grad-Ziel nicht erreichen. Einer Studie zufolge können jedoch etwa 25 Prozent der nötigen Emissionssenkungen maß­geblich beeinflusst werden, wenn Menschen, die sich das leisten können, ihr Verhalten in fünf Lebensbereichen anpassen.

Illustration der Überschrift Schritt für Schritt. Man sieht eine Braut auf hellblauem Hintergrund.
Illustrationen: Juliane Filep
Illustration von einem Mann vor vielen Blumentöpfen. Ebenso illustriert ist die Überschrift: Iss mehr Pflanzen, wirf weniger weg.
1. Iss mehr Pflanzen, wirf weniger weg
Die Ökobilanz tierischer Lebensmittel ist unterirdisch. Um die Emissionen zu kompensieren, die durch in Deutschland verfüttertes Sojaschrot verursacht werden, müsste man jedes Jahr 200 Millionen Buchen pflanzen. Sich so weit wie möglich pflanzlich zu ernähren, hat den größten positiven Effekt auf die eigene Ökobilanz. Doch auch das Essen, das wir wegwerfen, beeinflusst das Klima. Lebensmittelverschwendung verursacht jährlich 4,4 Milliarden Tonnen Treibhausgase, ungefähr so viel, als würden 600 Millionen Autos einmal die Erde umrunden.
Illustration von einem Mann vor vielen Blumentöpfen. Ebenso illustriert ist die Überschrift: Iss mehr Pflanzen, wirf weniger weg.
2. Kauf mehr Second Hand
Rund 10 Prozent der weltweiten Emissionen gehen jährlich auf die Kappe der Textilindustrie. Eine klimaneutrale Alternative bieten Secondhandmärkte, Klamottentauschpartys oder Kleider-Leihläden. Das spart Ressourcen, Emissionen – und Geld.
 Illustration von einem Mann, der auf seinem Balkon in einem Liegestuhl sitzt und die Füße in einen Kinderpool hält. Neben ihm ein Sonnenschirm und ein Radio. Ebenso illustriert ist die Überschrift: Mach Urlaub um die Ecke.
3. Mach Urlaub um die Ecke
Das klimaverträgliche CO₂-Jahresbudget eines Menschen liegt bei rund 2.300 Kilogramm – ein Flug von Frankfurt nach Singapur und zurück verursacht mit 6.000 Kilogramm pro Passagier mehr als das Doppelte. Für das Klima sollten wir deshalb Urlaub in der Nähe machen, am besten mit dem Zug.
Illustration von einer Frau die einen großen Schrank mit dem Lastenrad transportiert.. Ebenso illustriert ist die Überschrift: Verzichte aufs Auto, wenn es geht.
4. Verzichte aufs Auto – wenn es geht
In großen Städten wie Berlin lassen sich die meisten Strecken leicht mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen. Wenn man doch mal eines braucht: Carsharing.
Illustration von einer Braut, die ihr Handy heiratet. Ebenso illustriert ist die Überschrift: Bleib deinem Smartphone treu.

5. Bleib deinem Smartphone treu

Die Herstellung und Entsorgung von Elektrogeräten verbraucht wertvolle Ressourcen und verursacht Emissionen. Deshalb sollte man Handys, Laptops und Tablets im Idealfall sieben Jahre nutzen. Viele kleinere Schäden lassen sich einfach und günstig reparieren.

Illustration von einem wegfahrenden Müllauto. Ebenso illustriert ist die Überschrift:  Auch Recycling schützt das Klima.
PS Auch Recycling schützt das Klima
Durch Mülltrennung können Metall, Glas, Kunststoff und Papier zu so genannten Sekundärrohstoffen verwertet werden. Das schont nicht nur Ressourcen, sondern verursacht auch weniger Emissionen als die Gewinnung zusätzlicher Primärrohstoffe wie Erz, Mineralien und Erdöl.

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